Es ist ein moderner und lichtdurchfluteter Neubau, der einem beim Einbiegen auf das Betriebsgelände des Karosserie- und Lackzentrums Forchheim direkt ins Auge fällt.
Dabei war die Planung des neuen Betriebes und die Umsetzung, was Energiekonzept und Mitnahme von bestehender Anlagentechnik aus dem Altbetrieb betrifft, schwieriger als zunächst gedacht. schaden.news besuchte das fränkische Unternehmen und sprach mit dem Betriebsleiter Dominik Zolleis über E-Mobilität, Digitalisierung im Mischraum und sein außergewöhnliches Kabinenkonzept.
„Pionier der Elektromobilität“
Es ist das Logo des Tesla Approved Bodyshop, was einem im neuen Empfangsbereich gleich neben der gläsernen Direktannahme auffällt. Darauf angesprochen erklärt der Betriebsleiter Dominik Zolleis, dass er als Tesla-Fan das Konzept der Marke als echte Mobilitätslösung verstehe und bezeichnet sich selbst als ein Pionier der Elektromobilität. Deshalb war für den 28-jährigen schnell klar, dass er mit seinem Unternehmen Partnerwerkstatt für die Fahrzeugmarke werden wollte. Die ersten Monate und Erfahrungen hätten Dominik Zolleis in seiner Haltung bestätigt: „Die Tesla Kundschaft ist mitunter entspannter als manches Autohaus. Auch die Stundenverrechnungssätze bei Tesla sind fair und die notwendigen Voraussetzungen, wie beispielsweise für die Kalibrierung von Fahrassistenzsystemen, denkbar einfach und umsetzbar.“ Dass direkt am Betrieb zwei Ladesäulen für den Eigenbedarf platziert wurden, verwundert nicht – auch dafür hat der Jungunternehmer bereits eine 100kw Photovoltaik-Anlage auf dem Gebäude installiert, mit der er einen Großteil des im Betrieb benötigten Stromes selbst produziert.
Vorhandende Technik in moderne Anlage integriert
Bereits bei der Planung des modernen Karosserie- und Lackierzentrums stand für den Vater, Helmut Zolleis, fest, dass die bestehende Kombi-Kabine aus dem vorherigen Lackierbetrieb des Familienunternehmens Auto-Zolleis am neuen Standort integriert und weiterbetrieben werden soll. Mit der Umsetzung wurde der Lackierkabinenhersteller WOLF beauftragt. Klaus-Uwe Ehinger, Vertriebsmitarbeiter für die Region Süd bei dem Anlagenhersteller, erinnert sich: „Das war ein besonderes Projekt, denn die Altkabine sollte neben einer neuen größeren Kabine und einem Trockner platziert und zusätzlich durch einen kompletten Querverschub miteinander verbunden werden.“ Seit Mitte 2020 läuft die alte Anlage nun neben der neuen WOLF TAIFUNO vision und einem Trockner des Geisenfelder Kabinenherstellers. Dominik Zolleis ergänzt: „Dank der neuen digitalen Steuerungstechnik sind wir nun auch in der Lage, Trocknungstemperatur und Parameter jedes einzelnen Lackierdurchgangs zu dokumentieren. Das spielt heute bei E-Fahrzeugen verschiedenster Hersteller eine wichtige Rolle“.
Digitalisierung kommt auch im Mischraum an
Auch im Mischraum mache die Digitalisierung nicht halt, erklärt der Betriebsleiter. Im neu angelegten Bereich könne dank automatischem Mischsystem effizienter und genauer gearbeitet werden. Der Bestellvorgang für Lackmaterial und Zubehör wird über ein digitales Bestell-Tool erledigt, genau wie die komplette Überwachung und Planung der Prozesse im K&L-Betrieb. „Vor wenigen Wochen führten wir die vollständig digitale Farbtonfindung mit unserem Lacklieferanten NEXA Autocolor ein, das bringt uns wieder ein Stück voran“, ergänzt der 28-jährige. Er freue sich, dass auch seine Mitarbeiter aufgeschlossen gegenüber den digitalen Möglichkeiten sind. Neuen, jungen Angestellten sei das zunehmend wichtig, betont Dominik Zolleis, dessen Betrieb mit 17 Mitarbeitern in direkter Nähe zu großen Industrieunternehmen ansässig ist. Diese würden regelmäßig Fachkräfte abziehen. Hier könne man als Handwerksbetrieb nur über ein attraktiveres Arbeitsumfeld und modernste Technik punkten, meint der Unternehmer.
Quelle: schaden.news | René Förster