Geisenfeld - Vor 75 Jahren legte Anton Wolf den Grundstein für eines der traditionsreichsten Industrieunternehmen der Region. Nach seiner Rückkehr aus russischer Kriegsgefangenschaft erweiterte der damals 29-Jährige 1950 den familiären Spenglereibetrieb und gründete in Geisenfeld die Firma WOLF - eine Entscheidung, die nicht nur seine Familie, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung der Region nachhaltig prägte.
Inmitten der Hallertau lages nahe, sich zunächst auf Hopfentechnik zu spezialisieren. So widmete sich Anton Wolf der Entwicklung von Hopfentrocknungsanlagen, Hordeneinrichtungen und Lufterhitzern. Der Umzug in die Mühlstraße und eine erste Betriebserweiterung erfolgten 1953, woraufhin 1957 die Produktion von Warmlufterzeugern und Lufterhitzern für die Industrie anlief.
1959 trat Erich Deml sen. in das Unternehmen ein. Zusammen mit Anton Wolf entwickelte und baute er im Folgejahr die ersten fünf deutschen Hopfenpflückmaschinen - ein technologischer Durchbruch für die Landwirtschaft der Region.
1963 gründeten sie gemeinsam in Mainburg eine Zweigstelle zur Serienfertigung für Warmlufterzeuger.Doch bereits 1970 entschied man sich, die gesamte Produktion in Geisenfeld zu bündeln und die Zweigstelle zu verkaufen. Zu diesem Zweck sicherte sich das Unternehmenein ca. 100.000 m2 großes Grundstück im Ortsteil Geisenfeld / Zell - der Beginn des heutigen Hauptstandorts.
Im Jahr 1970 trat der seit 1962 im Hause tätige Josef Richtsfeld als Kommanditist ein und brachte mit einem neuen Lackieranlagenprogramm weitere entscheidende Impulse. Anton Wolf übernahm 1971 das Amt des ersten Bürgermeisters der Stadt Geisenfeld. Er blieb weiterhin Geschäftsführer, zog sich jedoch aus dem operativen Geschäft zurück. Erich Deml sen. wurde im gleichen Jahr zusätzlich als Geschäftsführer in die Unternehmensleitung berufen.
1972 entstand der erste Produktionsabschnitt in Geisenfeld / Zell, während die Verwaltung vorerst in der Mühlstraße verblieb. Gemeinsam mit Erich Deml sen. trieb Josef Richtsfeld (ab 1981 ebenfalls Geschäftsführer) die Weiterentwicklung der Hopfenpflückmaschinen voran. Mit der Einführung von Klimageräten 1973 baute das Unternehmen seine Produktpalette aus und war dadurch weniger abhängig vom saisonalen Hopfengeschäft.
Zwischen 1972 und 2018 erweiterte man die Produktions- und Verwaltungsflächen in Geisenfeld / Zell kontinuierlich.
1984 stieg Siegfried Vogl-Wolf in das Unternehmen ein. 1998 wurde er zum Geschäftsführer ernannt. Im selben Jahr begann zudem Erich Deml jun. bei WOLF, der 2003 die Geschäftsführung von seinem Vater übernahm.
Im Jahr 2024 setzte man mit der Entscheidung zur größten Einzelinvestition der Firmengeschichte ein starkes Zeichen: Rund 7 Millionen Euro fließen in eine vollautomatische Fertigungslinie mit zwei Stanzzentren, einer Biegezelle und einem modernen Hochregallager - ein klares Bekenntnis zum Standort Geisenfeld und zur Zukunft des Unternehmens.
Heute beschäftigt WOLF ca. 320 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In den drei Geschäftsbereichen Klimatechnik, Lackieranlagen und Landtechnik entwickelt die Firma maßgeschneiderte Lösungen für Kunden in Deutschland sowie weltweit.