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Aktuelle Meldungen aus dem Bereich Landtechnik

Ernte 2023 – Argentinien

Das Jahr 2023 begann ereignisreich und so ging es für Erich Obster, Vertriebsleiter Landtechnik und Dominik Engelhard, Abteilung Elektrotechnik Ende Februar 2023 mal wieder ans andere Ende der Welt, dieses Mal aber nicht nach Neuseeland, sondern in die menschenleere Weite des südlichen Argentiniens – nach El Bolson, Patagonien.

Argentinien ist keine klassische Braunation. Dennoch sollte dies nicht zu dem Fehlschluss führen, dass es hier nur die typischen leichten Lagerbiere gibt, die in Lateinamerika so weit verbreitet sind. In Argentinien existiert eine wachsende Szene kreativer Brauer. Den Startschuss dazu gab der wirtschaftliche Zusammenbruch des Landes im Jahr 1989. In der Folge entstanden viele kleine Brauereien. Gerade das landeseigene Hopfenanbaugebiet El Bolson ist der Magnet für diese Betriebe. Im Jahr 2002 gab es bereits zwischen 75 und 150 handwerklich produzierende Brauereien im Land. Der Hopfen aus El Bolson genießt einen sehr guten Ruf, da die Zucht stetig und nachhaltig verbessert werden konnte.

Der Kunde aus dieser Region kaufte bereits im Jahr 2021 eine WSZ 1000 für seine 50 ha große neue Hopfenfarm, die bereits zur Ernte 2022 zum Einsatz kam. Neben der neuen Hopfenfarm führen die beiden Brüder Juan und Manu Martinez im Alter von 30 Jahren noch drei weitere Farmen, wo man noch die Erntetechnik aus den 50iger Jahren findet.

Der Kunde baute damals die Maschine selbst auf; Montagebegleitung und Hilfe bei der Inbetriebnahme erfolgten digital.
Die Trocknungsanlage dazu kaufte der Kunde ebenfalls bei uns im Jahr 2021, sie erreichte Argentinien im Schiffscontainer Anfang 2022. Er montierte sie aus Kostengründen wieder selbst anhand von Zeichnungen und Videos. Einige Tage vor Beginn der Ernte reisten Erich Obster und Dominic Engelhard zur Inbetriebnahme nach Argentinien. Bei Ankunft – fünf Tage vor der Ernte – gab es jedoch eine Überraschung. Es war zu dem Zeitpunkt nur 60 % zusammengebaut und es waren keinerlei elektrische Leitungen verlegt. Die nächsten 12 Tage waren eine Ausnahmesituation und so montierten sie mit und versuchten, die Trocknung so gut wie möglich für die Ernte vorzubereiten. Die Ernte konnte dann am 4. März gestartet werden, was für die argentinischen Brüder eine unglaubliche Erleichterung war. EinigeKomponenten, wie die dritte Kammer oder die Conaqua, müssen die Brüder im Folgejahr selber fertigstellen. Erich Obster und Dominic Engelhard begleiteten den Kunden bis zum ersten gepressten Sack Hopfen und verließen dann die Farm, um den bereits verschobenen Rückflug nicht zu verpassen.

Das ganze Projekt war eine Punktlandung und eine gigantische Herausforderung.
Die Arbeiter selbst sprachen kein Englisch, nur Spanisch; Werkzeug war Mangelware, was die Montage erheblich erschwerte. Erich Obster und Dominic Engelhard erlebten während ihrer Auslandseinsätze schon sehr viel auf Montagen, aber das war einzigartig. Aber wie heißt es so schön: Ende gut, alles gut. Die Ernte wurde zeitnah und zufriedenstellend erledigt und nach den Strapazen denkt man nun gerne an die argentinische Gastfreundschaft zurück.